Mit Trompete und Aperol Spritz
Vom unterfränkischen Volkach auf die großen Festivalbühnen – Ferdinand Kirch aka Nand startet gerade richtig durch. Als Gast-Beitrag haben sich zwei Uni-Vox-Redakteurinnen mit ihm über sein Leben als Musiker unterhalten.
Fotos: Pressefotos Ferdinand Kirch, Grafik: Laura Weinmann
Der 24-jährige Trompeter, Producer, Sänger und Texter Nand hat in diesem Jahr seinen Architektur-Bachelor in Würzburg gemacht. Mit neun Jahren begann er Trompete zu lernen, mit zehn Jahren Klavier. Jetzt kann er von seiner Musik leben. Genervt von abertausenden Texten über Liebe und inspiriert von französischsprachigem Trap versucht er Sounds zu kreieren, die mit wenig bis keinem Text auskommen. Auf Spotify kann man schon zwei seiner Alben und einige Singles hören. Und noch dazu liegen 200 bis 300 Tracks unveröffentlicht auf seiner Festplatte.
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Auf Spotify steht über deine Musik: „Bitterhonigsüß – orangegefärbt vertreib ich mir die Welt. ModernSynthBreakFunk.“ Das musst du uns mal erklären.
Dein bekanntestes Lied ist „Wohlfühlen“ – ist es auch das Lied, das du am besten findest? Und hast du damit gerechnet, dass es so abgeht?
Ich hatte damals, als ich das Album meinen Freund*innen gezeigt habe, eigentlich andere Favoriten. Aber die haben alle gesagt, dass es voll krass ist, voll der Ohrwurm. Und ich war so: Hä, warum der? „So wie du bist“ oder „Fragen“ fand ich zum Beispiel schöner. Bei „Wohlfühlen“ hatte ich ein bisschen Angst, dass die Leute es als stumpf deklarieren, weil es ja schon recht schlicht ist. Aber es ist ein Luxus, dass Leute meinen Song so viel hören können.
Deine Alben „Ich hab Blumen“ und „gutgehen“ sind beide 2020 rausgekommen, was war da los?
Du bist diesen Sommer auf Tour. Wie fühlt es sich an, deine Musik live zu performen?
Wie wählt man aus so vielen Liedern eigentlich eine Setlist aus?
Ich versuche immer noch, das nach Gefühl zu machen und auszustellen, was die Leute wollen. „Wohlfühlen“ habe ich auch nicht produziert, damit es ein Hit wird, der ist halt passiert. Der einzige gescriptete Song war „Aperol Spritz“. Ich war so: „Ey, pass auf. Aperol Spritz zieht ja eh dieses Jahr.“ Das war das einzige Mal, bei dem ich ausprobiert habe, auf Knopfdruck zu produzieren. Ein Song, mit dem ich den Leuten eine Hymne geben kann.
Ein Auftritt in Bamberg ist bisher noch nicht geplant. Kannst du uns noch ein Insidertipp für Würzburg geben, damit wir die Zeit überbrücken können, bis du es endlich zu uns schaffst?
Edeltraud. Da gibt es den besten Kuchen und den besten Bartender. Die machen auch Open Mic. Da kommen Leute zum Singen und Musikmachen. Ich bin jetzt seit fünf Jahren in Würzburg und habe immer gedacht, ich gehe nach Berlin, Hamburg oder Wien. Dieser Gedanke hat mich so gestresst, dass ich ganz vergessen habe, wie schön es hier ist.